Bewilligungen

Wenn mich etwas ärgert, dann die ungerechtfertigte (nicht logisch nachvollziehbare) Ablehnung wichtiger Medikamente und auch Hilfsmittel.

Heute hatte ich wieder so ein frustrierendes Erlebnis mit unserer Krankenversicherung.

Vorweg muss ich kurz erklären wie es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist. Du weißt ja schon, dass Julia an einer pharmakaresistenten Epilepsie leidet und sie nun seit gut acht Monaten die ketogene Diät macht, eine alternative Behandlungsmethode bei Epilepsie. Im Zuge dieser Diät wurde Julia „Ketocal Vanille“ verordnet, ein ketogenes Getränk, es wird gerne als Fläschchen verabreicht. Das wurde auch mal bewilligt, mal abgelehnt. Manchmal innerhalb kürzester Zeit. Es bedarf meist nur einen anderen Sachbearbeiter. Als außenstehende Person erscheint das immer sehr willkürlich, denn ein System oder gar eine Logik sucht man hier vergeblich.

Nun ist Julia aber schon 5 Jahre alt und ich versuche sie langsam komplett auf feste Nahrung umzustellen. Das Essen klappt auch ganz gut. Deswegen habe ich mich letzte Woche mit meinem Ärzteteam in Verbindung gesetzt. Ich habe um eine neue Verordnung gebeten. Anstelle des Getränks möchte ich Julia einen ketogenen Schoko – Pudding geben und Liquigen zum Kochen. (das enthält MCT Öl und steigert die Ketose) Kostenersparnis für die Krankenversicherung gute 120 Euro pro Monat. Der gesunde Menschenverstand sagt einem da, dass das eigentlich gar kein Problem sein sollte. Ist ja billiger. Falsch!

Heute hat mich die Apotheke angerufen und mir mitgeteilt, dass beide Rezepte abgelehnt wurden. Begründung unbekannt. (wie immer) Mir wurde geraten dort persönlich hinzugehen und mir die Bewilligungen selbst zu besorgen. Auf gut Deutsch : Das wird garantiert wieder abgelehnt. Nur gut, dass Julia heute nur eine Therapie gehabt hat und ich noch Zeit hatte mich davor mit mühsamer Bürokratie herumzuschlagen. Nicht, dass ich noch womöglich eine Stunde Pause gemacht hätte. Undenkbar. Also, bin ich hin und hab mich höflich aufgeregt was denn der Schwachsinn schon wieder soll. Die Person an der Anlaufstelle hat daraufhin mit der Fachabteilung telefoniert. Diese suboptimal informierte Person hat erklärt, dass diese 2 Produkte niemals übernommen werden. Punkt. Aber falls sie je wieder das vorherige Vanille Zeug braucht, das wäre kein Problem. (ausser natürlich bei jedem 2 oder 3 Mal an dem es sowieso abgelehnt wird) Daraufhin habe ich dieser verständnislosen Person erklärt, dass es hier nicht um Vanille oder Schoko geht, es geht darum, dass man von Flaschen auf feste Nahrung umsteigt, weil das Kind 5 Jahre alt ist. Man war wohl der Meinung es geht hier nur um die Geschmacksrichtung! Da hat sich jemand das Rezept richtig gut durchgelesen! ( wobei ich auch nicht verstehe wieso da Vanille oder Schoko eine Rolle spielen?) Da wurden die Prioritäten ja wieder mal richtig gesetzt. So, ich krieg, fix keine Bewilligung. (das ist mir noch nie passiert – komplett inakzeptabel) Ansonsten nerve ich halt länger bis irgendwann ein Sachbearbeiter nicht ordentlich aufpasst 🙂 Diesmal scheint das unmöglich zu sein.

Mein Ärzteteam stellt mir nochmals ein neues Schreiben aus, indem explizit diese beiden Produkte verlangt werden. Hoffentlich in einem etwas strengeren Tonfall. Sowas wie eine letzte Mahnung wäre gut.

Ich rufe morgen wieder in der Fachabteilung an (auch alle weiteren Tage) und rege mich auf. Ich zieh das jetzt eine Weile so durch, mal schauen was passiert. In der Zwischenzeit frage ich mich halt schon, ob das dann wieder eine monatliche Herausforderung wird (wenns dann mal durch ist) wie mit dem Mogadon (Antiepileptika) vor 3 Jahren…

Ups, da habe ich jetzt zu weit vorgegriffen. Von dem Wahnsinn erzähl ich dir ein anderes Mal!

Bis dahin, alles Liebe!

Und denk dran,

ABGELEHNT IST NUR NOCH NICHT BEWILLIGT!

🙂

Bewilligung vs Ablehnung

Hilfsmittel – Teil 1

14 Kommentare zu „Bewilligungen

  1. Guten Morgen!
    Haben Sie schon einmal versucht, einen Case Manager bei der ÖGK zu kontaktieren? Ich habe als Therapeutin die Erfahrung gemacht, dass sich diese sehr engagiert für ihre Klienten einsetzen und ihnen viel Bürokratie abnehmen.
    Ich kenne das aber nur aus Therapeutensicht, habe selbst als Patientin noch keine Erfahrung damit.
    Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Kraft und Geduld und danke, dass Sie Ihre Erfahrungen teilen! Lg Andrea Halm

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    1. Guten Morgen!
      Herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Ich kann es ja mal versuchen, danke.
      Leider gibt es bei der Krankenkasse meiner Erfahrung nach niemanden der sich für die Patienten einsetzt. Bei Therapeuten ist es offensichtlich ein wenig besser. Zum Glück. Ich habe schon soviel mitgemacht, vor 2 Jahren wurde ich sogar einmal vorgeladen, da ich so viel beantrage. Ja, für meine Tochter, die die Pflegestufe 7 hat. (Damals noch Stufe 3) Ich habe nun das Krankenhaus beauftragt ein Schreiben zu schicken und darauf zu bestehen. Die Niederoesterreichische Kasse ist ja derzeit die strengste in ganz Österreich.
      Ich werde jedenfalls berichten wie es ausgeht.
      Ich freue mich über weitere Kommentare.

      Alles Liebe
      Kimberley

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